Email an die Verkehrslenkung Berlin
Sehr geehrter Herr Brodback,
ich wende mich als Anwohner sowie Mitglied des Vorstands des Siedlervereins Eichkamp e.V. in o.g. Angelegenheit an Sie.
Der Verkehr auf der Eichkampstrasse hat in den letzten Jahren stark zugenommen, insbesondere durch Schleichwegverkehr, der - ausgehend von der Abfahrt Hüttenweg - über Königsallee, Auerbachtunnel und Eichkampstrasse das hochgradig staugefährdete AVUS-Nordende umfährt.
Die Fahrzeuge durchfahren dabei drei Tempo-30-Zonen: Angefangen von der Villengegend am S-Bahnhof Grunewald, die Siedlung Eichkamp selbst und evtl. noch die Siedlung Heerstrasse. Aus unersichtlichen Gründen ist der kurze Abschnitt Eichkampstrasse nicht Bestandteil der Tempo-30-Zone, obwohl die unbewohnte Verlängerung bis zum Auerbachtunnel auch mit Tempo-30 ausgeschildert ist.
Begründet wurde die Ausnahme der Eichkampstrasse stets mit dem dort verkehrenden BVG-Bus (obwohl auf der anderen Seite des S-Bahnhofs Grunewalds ebenfalls ein Bus durch die Tempo-30 Zone fährt). Nachdem dieser Bus nun von der BVG eingestellt wurde, möchten wir die Erweiterung der Tempo-30 Zone Eichkamps bis auf die Eichkampstrasse wieder auf's Tableau bringen.
Auf unsere Anfrage bei der Bezirksstadträtin haben wir erfahren, dass die Eichkampstrasse der VLB untersteht, weil sie von übergeordneter Bedeutung ist. Auch wenn diese Einordnung höchst zweifelhaft ist, wenden wir uns in dieser Angelegenheit hiermit an sie, mit der Bitte, entweder die Eichkampstrasse aus dieser "übergeordneten Bedeutung" zu entlassen und dem Bezirk die weiteren Schritte zur Verkehrsberuhigung zu überlassen oder selbst derartige Schritte einzuleiten.
Der Gründe für eine Verkehrsberuhigung gibt es viele:
1) Die Eichkampstrasse ist eine Hauptverkehrsachse für Fahrradfahrer (Sport- und Freizeitfahrer) ohne ein entsprechendes Angebot von Fahrradwegen - wir fordern Bedarfsstreifen für Fahrradfahrer auf der Strasse.
2) Durch den hohen Anteil an Schleichverkehr ist es den Bewohnern der Eichkampstrasse morgens nicht mehr möglich, sich (rückwärts) aus den Einfahrten auf die Strasse einzufädeln, weil die Strasse kontinuierlich und mit hoher Geschwindigkeit befahren wird.
3) Das erhöhte Verkehrsaufkommen führt zu einer verstärkten Lärmbelästigung der Anwohner, diese wird durch die AVUS-Lärmschutzwand noch verstärkt, da reflektiert.
4) Fehlgeleitete LKWs donnern die Eichkampstrasse entlang, in dem Irrglauben, die Auffahrt zur AVUS zu erreichen. Nachdem sie ihren Irrtum erkennen, wird meist auf halsbrecherische Art und Weise in den kleinen Strassen Eichkamps gewendet und wieder zurückgedonnert.
Die Erweiterung der bestehenden Tempo-30 Zone Eichkamps auf die Eichkampstrasse würde alle oben genannten Probleme auf einen Schlag lösen:
1) die Fahrradfahrer wären durch die geringere Geschwindigkeit weniger gefährdet und auch selbst weniger Hindernis
2) durch die geringere Geschwindigkeit wäre das Einfädeln einfacher und gefahrloser möglich
3) eine geringere Geschwindigkeit resultiert in weniger Lärmbelästigung
4) eine Tempo-30 Zone würde zusätzlich signalisieren, dass hier keine Autobahnauffahrt zu erwarten ist.
Zusätzlich würde eine Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung durch die geänderte Vorfahrtsregelung (rechts-vor-links) gewährleistet sein.
Die BVV hat bereits im November 2005 beschlossen, die Eichkampstrasse zur Tempo-30 Zone zu machen (allerdings nur nachts, was nicht zweckdienlich ist).
Wir möchten Sie bitten,
a) die bestehende Tempo-30 Zone Eichkamps auf die Eichkampstrasse auszudehnen
b) Bedarfsstreifen für Fahrradfahrer (zumindestens in Richtung Süd) aufzubringen
Sollten Sie nicht der richtige Ansprechpartner für unser Anliegen sein, bitte ich Sie, diese Nachricht entsprechend weiterzuleiten und mich zu informieren.
Mit freundlichen Grüssen
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