Sommerzeit ist Raserzeit
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"Hallo Frau Schmiedhofer,-----
auf der Eichkamper Bürgerversammlung habe ich vor einigen Tagen die frohe Kunde erfahren, dass wir nach Jahren des Hoffens und Bangens auch auf der Eichkampstrasse eine 30 ? Zone erhalten werden.
Die Zeiten der Raser auf einer mit Kindern gesegneten Straße sind damit hoffentlich gezählt, und dafür hat Ihre Mitarbeit und Ihr Einsatz sicher einen entscheidenden Beitrag geleistet. Dafür möchte ich mich im Namen meiner Kinder und der Kinder unserer Nachbarn bedanken.
Vielleicht ist es vor Abschluss des Genehmigungsverfahrens noch möglich, eine Verbreiterung des Bürgersteiges zu bewirken, indem man die parkenden Fahrzeuge wenigstens zu Hälfte auf die Straße verschieben würde. Wenn wir mit den Kindern an der Hand auf unserem Eichkampstraßenbürgersteig laufen wollen, ist es immer ganz schön knapp. Die damit einhergehende geringfügige Verengung der Fahrbahn könnte den Charakter der 30-Zone noch unterstreichen, da die lange Gerade gebrochen wäre.
Mit herzlichen Grüßen und aufrichtigem Dank
Georg K."
To: <redaktion@rundumskarree.de>
Date: 21 May 2006 10:49 GMT
Subject: Tempo 60 auf Avus
Vielen Dank für den Artikel zur Lärmbelastung der Eichkampsiedlung durch die Avus.
Tempo 60 statt 80 würde für die Anwohner eine beträchtliche Verringerung der Lärm-belastung bringen, wie auch in Veröffentlichungen des Bundesverkehrsministers nachzulesen ist.Tempo 60 würde auch den Avus-Lärm verringern,der aufgrund der Lücke zwischen Ende Lärmschutzzaun und Avus- Tribünen entsteht und der vor allem bei Ostwindwetterlagen eine starke Belästigung der in diesem Bereich Wohnenden darstellt.
Ein weiterer Gesichtspunkt für (kontrollierte ! ) 60 bis Auerbacher Tunnel und dann erst Übergang auf 100 ist ein mehr psychologischer : Zur Zeit nehmen viele Motorradfahrer den Übergang von 60 auf 80 als Anlass,das Rennstreckengefühl Avus akustisch auszuleben.Sehr wahrscheinlich würden die meisten das Gasgeben auf den Übergang von 60 auf 100 verlegen.
Mit freundlichen Grüssen
Karl T., Am Vogelherd
...hieß es gestern abend bei der Veranstaltung im Gemeindehaus Eichkamp. Die Fraktionsvorsitzenden der BVV waren geladen, um Eichkamper Belange zu diskutieren und waren - bis auf die FDP - auch erschienen.
Natürlich ging es auch um Verkehrsangelegenheiten...
...und dabei kamen ein paar gute Ideen auf den Tisch, wie wir - trotz der ablehnenden Haltung der Senatsverkehrsverwaltung - in Sachen Lärmschutz für Eichkamp weiterkommen können.
So schlug Herr Schulte (SPD) vor, nochmal mit seiner Parteigenossin Frau Junge-Reyer (Verkehrssenatorin) auf dem kurzen Dienstweg das Thema "Tempo 60" anzusprechen. Aus seiner Sicht ginge es hier ja nur um die Verlängerung der bestehenden Tempo 60 Regulierung aus der AVUS-Kurve um einen Kilometer. Recht hat er! Bislang argumentierte die Verkehrslenkung Berlin immer so, als müssten die Kraftfahrer "ausgebremst" werden.
Herr Koska (B90/Grüne) will sich für eine stationäre Blitzanlage auf der AVUS einsetzen, um wenigstens die Einhaltung der bestehenden Tempo 80 Regelung zu gewährleisten (die Kosten des "Blizers" an der Schildhornstrasse haben sich innerhalb eines Wochenendes amortisiert) und damit die Lärmspitzen besser abzufangen.
Herr Statzkowski (CDU) erachtet weitere Lärmschutzmaßnahmen nur zum Schutz der Nachtruhe notwendig und auch nur, wenn sie sich auch durchsetzen lassen. Er macht sich aber stark dafür, daß die fehlgeleiteten LKWs aus der Siedlung rausgehalten werden, mittels besserer Beschilderung an der Kreuzung an der Deutschlandhalle. Nur zu, Herr Statzkowski, darauf warten wir jetzt schon lange (siehe auch dieser Beitrag).
Na dann mal los!
-----Was auf den ersten Blick wie eine Zumutung für die Autofahrer aussieht, hat große Auswirkungen: Die Temporeduzierung von 80 auf 60 halbiert fast das gefühlte Lärmempfinden, zudem entstehen die Windgeräusche der LKWs erst über Tempo 60.
Eine kleine Änderung mit großer Wirkung also.
-----Heute ist der 9. Tag gegen den Lärm - auf wikipedia gibt es interessante Hintergrundinfos, wann und warum uns der tägliche Lärm zu schaffen macht. Die AVUS versorgt uns täglich mit ca. 75 dBA tagsüber und 69 dBA nachts - sämtliche Grenzwerte werden dabei überschritten.
Das Umweltbundesamt hat eine beispielhafte Tabelle für Lärmbelästigung auf Ihrer Webseite (siehe hier), laut Europäischer Lärmschutzverordnung sind die Kommunen aber leider noch nicht zu handeln gezwungen. Erst bis Mitte 2008 muss ein Aktionsplan zur Reduzierung der Lärmpegel in Wohngebieten vorgelegt werden.
Wir bleiben trotzdem dran und versuchen, für die AVUS-Anlieger eine kürzerfristige Lösung zu finden.
-----Es mehren sich die Anzeichen, dass die Raserei auf der Eichkampstraße bald ein Ende hat.
Entweder wird ein Fahrradstreifen auf die Fahrbahn gemalt, was die Fahrbahn verengt und damit die Geschwindigkeit reduzieren soll, oder die Eichkampstraße wird in die Tempo 30 Regelung von ganz Eichkamp mit aufgenommen.
Beides geht leider nicht, da in Tempo 30 Zonen keine Radwege zugelassen sind.
Schade eigentlich - die breite Straße verführt geradezu zum Gasgeben, ein aufgemalter Radweg könnte da nicht schaden.
-----..berichtet die Berliner Zeitung hier.
Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen unsere Forderungen nach mehr Lärmschutz endlich Ernst nehmen!
-----Bisher sind alle Versuche, das Tempo auf der AVUS zu reduzieren, aus Zuständigkeitsgründen (es handelt sich ja um eine BUNDESautobahn) bei den lokalen Behörden abgewiesen worden. Vielleicht haben wir ja bei unserem neuen Verkehrsminister mehr Erfolg.
Ein Versuch soll es uns Wert sein...
---------- message ----------Na bitte, es geht doch:
Endlich hat sich jemand gefunden, der das Problem der "verirrten" Lastwagen auf der Eichkampstrasse nicht einfach nur wegdiskutiert. Jetzt wird es zusätzliche Schilder geben, die die Lastwagen aus der Siedlung fernhalten sollen. (siehe auch angehängte eMail)